Britta Haßelmann – Newsletter

Der Bericht aus dem Bundestag von Britta Haßelmann, MdB

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Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe interessierte Abonnenten,

Union und SPD haben gestern mit ihren Stimmen eine völlig unzureichende Wahlrechtsreform im Bundestag beschlossen - und das obwohl die Expert*innen in der Anhörung am Montag der Koalition ein vernichtendes Urteil ausgestellt haben. Denn die Scheinreform der Koalition verfehlt komplett das eigentliche Ziel, den Bundestag wirksam zu verkleinern. Es wird keinen Dämpfungseffekt geben und es wird komplizierter. Zudem wird das Zweitstimmergebnis in Zukunft verzerrt widergegeben. CDU, CSU und SPD haben damit auch den Konsens aufgekündigt, unser Wahlrecht gemeinsam mit allen demokratischen Fraktionen zu reformieren. Das fügt der breiten Akzeptanz unseres Wahlrechts Schaden zu. Die Abgeordneten von CDU, CSU und SPD werden im kommenden Wahljahr den Menschen erklären müssen, warum der kommende Bundestag vermutlich so weit anwachsen wird, dass die Arbeitsfähigkeit des Bundestages belastet ist. Sie allein tragen für diese grottenschlechte Reform die Verantwortung.

Auch trägt diese Koalition die Verantwortung dafür, dass Andreas Scheuer immer noch Verkehrsminister ist. Ende vergangener Woche wurde Andreas Scheuer als Zeuge im Untersuchungsausschuss vernommen und musste erklären, warum er mit privaten Mautbetreibern einen teuren Vertrag mit hohen Schadensersatzvereinbarungen abgeschlossen hat, noch bevor mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs Rechtssicherheit bestand. Ihm gelang es nicht, sich mit seinem Auftritt zu entlasten. Ein Minister, der unter Verstößen gegen Vergabe- und Haushaltsrecht ein europarechtswidriges CSU-Projekt in aller Eile durchzuziehen versucht, dann das Parlament belügt und im Ausschuss Erinnerungslücken zeigt, ist untragbar. Es ist skandalös, dass er noch im Amt ist. Frau Merkel und Markus Söder sind dringend gefordert, die Hausspitze neu zu besetzen und verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen.

Ihre 

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Die peinliche und widersinnige Wahlrechtsreform der Koalition

Laut der Sachverständigen ist es äußerst wahrscheinlich, dass der kommende Bundestag noch größer wird. Es gibt kaum Dämpfungseffekte und das Wahlrecht wird weiter verkompliziert. Damit sind CDU, CSU und SPD bei der Reform des Wahlrechts kläglich gescheitert. Es ist völlig unverständlich, warum sie die deutliche Kritik der Sachverständigen ignoriert, und ihren grottenschlechten Entwurf in dieser Woche im Bundestag abgeschlossen haben. Sie haben die Chance vertan, gemeinsam mit allen demokratischen Fraktionen eine wirksame Reform auf der Grundlage des personalisierten Verhältniswahlrechts auf den Weg zu bringen.
201009 Britta Wahlrecht

Das, was uns CDU, CSU und SPD als großen Erfolg verkaufen wollen, haben die Sachverständigen in der Anhörung einheitlich verrissen. Das Gesetz sei verfassungsrechtlich prekär, für Bürgerinnen und Bürger faktisch nicht mehr zu verstehen und erfülle noch nicht mal den eigentlichen Zweck, der Verkleinerung des Bundestages. Es sei schlechter als das bisher geltende Wahlrecht.
201009 Anhörung Wahlrecht

Koalition lehnt Kommission zur Parität in Parlamenten ab

Der Anteil der weiblichen Abgeordneten im Deutschen Bundestag ist bei der letzten Wahl gesunken und liegt aktuell bei nur 30,9 Prozent. Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe weiblicher Abgeordneter hat den Vorschlag für eine Kommission aus Expert*innen und Abgeordneten entwickelt. Die Kommission hätte Vorschläge für gesetzliche Regelungen sowie weitere Maßnahmen erarbeiten sollen, wie Frauen und Männer paritätisch im Deutschen Bundestag vertreten sein können.

Doch nicht nur CDU und CSU haben die Einsetzung der Kommission heute abgelehnt, auch die SPD. Und das, obwohl gerade die SPD-Abgeordneten lange behaupteten, sie würden die gestern beschlossene Wahlrechtsreform nur mittragen, wenn dort auch die Parität klar geregelt sei. Jetzt steht die SPD und das Parlament insgesamt kurz vor Ende der Wahlperiode mit leeren Händen da. Weder konnte sie Regelungen zur Parität ins Wahlrecht verhandeln, noch hat sie sich überzeugend für die Einsetzung einer Kommission eingesetzt.
201009 Britta Parität
201009 Ulle Parität

Aktuelle Stunde: Scheuer ist als Verkehrsminister untragbar

Trotz aller Warnungen und Kritik wurde die Pkw-Maut als CSU-Prestigeprojekt von mehreren CSU-Verkehrsministern vorangetrieben. Erwartungsgemäß ist das Vorhaben am europäischen Recht gescheitert. Wie es zum politischen und rechtlichen Scheitern der Pkw-Maut gekommen ist und welche Verantwortung daran insbesondere Verkehrsminister Andreas Scheuer trägt, wird in einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufgeklärt. Ende vergangener Woche wurde Andreas Scheuer als Zeuge im Untersuchungsausschuss vernommen und musste erklären, warum er mit privaten Mautbetreibern einen teuren Vertrag mit hohen Schadensersatzvereinbarungen abgeschlossen hat, noch bevor mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs Rechtssicherheit bestand.  Doch mit seinem Auftritt vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss konnte er sich nicht entlasten. Und noch immer fehlt ihm jedes Unrechts- und Schuldbewusstsein. Mit seinem Maut-Desaster hat er hunderte Millionen Euro des Bundes verspielt und viele Warnungen in den Wind geschlagen.

201009 Oliver AS Scheuer

Grüne Garantiesicherung statt Hartz IV

Die Bundesregierung hat mit dem Gesetzentwurf zur Regelbedarfsermittlung die Chance vertan, das Regelsatzermittlungsverfahren grundlegend zu reformieren. Statt die Schwächen der Regelbedarfsermittlung zu beseitigen, werden die Regelsätze weiter politisch kleingerechnet. Wir Grüne im Bundestag wollen den Regelsatz schrittweise auf ein existenzsicherndes Niveau anheben, das auch die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht. Damit stellen wir die Würde des Menschen in den Mittelpunkt unserer Sozialpolitik. Wir haben im Juni als erste Fraktion ein methodisch konsistentes Berechnungsverfahren für den Regelsatz erarbeitet, damit der Regelsatz existenzsichernd ist und die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben besser ermöglicht.

201009 Sven Regelbedarf

Repression der Menschen- und Bürgerrechte in Iran entschieden verurteilen

Die Menschenrechtsverletzungen in Iran nehmen drastisch zu und dürfen nicht hingenommen werden. Vermehrt werden Aktivist*innen, Menschenrechtler und Regimekritiker*innen drangsaliert, gefoltert oder hingerichtet. Das trifft auch bekannte Persönlichkeiten, wie die Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh. Politische Gefangene werden unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert. Gefängnisse sind überfüllt, ohne medizinische Versorgung und sind Brutstätten des Covid-19 Virus. Die Bundesregierung muss entschieden und öffentlich die Repression der Menschen- und Bürgerrechte im Iran verurteilen. Wir setzen uns konsequent für die Menschenrechte in Iran ein und haben dies mit einem Antrag untermauert, der die Bundesregierung zum Handeln auffordert

201009 Omid Iran

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